Schlaganfall vorbeugen und verhindern
Eine gesunde Lebensweise und die Beachtung von Warnsignalen des Körpers können entscheidend sein
Ein Schlaganfall ist ein dramatisches Ereignis im Leben eines Menschen. Es kommt zu Lähmungen einer Körperseite. Der Mensch fühlt sich hilflos und benötigt so schnell wie möglich eine Krankenhauseinweisung. Auch Sprachstörungen können die Folge sein. Sie können das mechanische Sprechen, aber auch das Verstehen stören, man spricht dann von einer Aphasie. Wichtig ist, dass immer nur eine Körperseite betroffen ist. Lähmungen beider Beine oder Arme sind keine Hinweise auf einen Schlaganfall, sondern haben andere Ursachen.
Ein Schlaganfall kommt plötzlich. Prophylaxe hilft.
Ein Schlaganfall kommt zwar plötzlich, aber er ist die Folge von langjährigem Bluthochdruck, Zuckerkrankheit, Rauchen und Arteriosklerose, d.h. Verengung der Arterien, vor allem der Halsschlagadern. Frauen haben ein Schlaganfallrisiko, wenn sie die Antibabypille nehmen und zusätzlich rauchen – eine Erkenntnis, die deutlicher kommuniziert werden sollte. Wie kann man nun einem Schlaganfall vorbeugen?
Dr. med. Monika Baumann, Treffpunkt 55plus-Medizin-Expertin
An erster Stelle steht die Regulierung des Bluthochdrucks, der nicht höher als 140 mm Hg (erster Wert) und 90 mm Hg (zweiter Wert) sein soll. Alle 5-10 Jahre ist die Kontrolle der Halsschlagarterien eine wichtige Vorsorgemöglichkeit. Es wird mittels Ultraschall (Doppler Sonographie) nach Veränderungen der Halsschlagadern gesucht. Die Kontrolle des Cholesterins, weiterer Blutfette und des Langzeitzuckers sollte mindestens einmal pro Jahr stattfinden. Eine gesunde Lebensführung, d.h. viel Bewegung, am besten Ausdauertraining mehrmals pro Woche, wenig Alkohol und keine Zigaretten. Eigentlich sind diese Ratschläge nicht neu, und trotzdem sind in Deutschland ca. 30 % der Männer Raucher, und laut Statista treiben nur 12,8 Millionen Menschen mehrmals pro Woche Sport.
Warnsignale erkennen
Es kann zu Warnsignalen kommen, durch die, wenn sie erkannt werden, Schlaganfälle verhindert werden können. Es treten kurzzeitige Lähmungen oder Sprachstörungen auf, die dann wieder verschwinden. Auch eine vorübergehende Blindheit kann so ein Vorzeichen sein. Diese Ereignisse werden als so genannte Transitorische Ischämische Attacke (TIA) bezeichnet und sollten den Betroffenen alarmieren. Die Hausärztin oder der Hausarzt ist schnellstmöglich aufzusuchen. Das Problem ist nur, dass die meisten Mensehen nicht wissen, dass es sich um Vorzeichen eines drohenden Schlaganfalles handelt.
Schnell sein, 112 anrufen
Kommt es zu einem Schlaganfall, ist Eile geboten. Über die Notfallnummer 112 muss der Notarzt gerufen werden, um den Patienten so schnell wie möglich ins Krankenhaus zu bringen, am Besten in eine Stroke Unit, die sich auf Schlaganfälle spezialisiert hat. Innerhalb von vier Stunden besteht die Möglichkeit eine Thrombolyse, also eine verstopfte Arterie aufzulösen und damit die Durchblutung wieder herzustellen. Auf einen stationären Aufenthalt folgt eine stationäre Rehabilitation, um wieder Gehen, Sprechen und Handeln zu erlernen. Dabei arbeiten Ärzt*innen, Physiotherapeut*innen, Ergotherapeut*innen, Logopäd*innen und Psychotherapeut*innen zusammen. Familie und Freunde sind in die Therapie eingebunden. Auch nach Jahren werden Verbesserungen beobachtet, da das Gehirn neue Verknüpfungen ausbildet.
INFO: Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe, www.schlaganfall-hilfe.de
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