Beratungs- und Fachstellen in München
In München gibt es eine Reihe von Beratungs- sowie Fachstellen. Die Beratungsstellen stehen älteren Menschen und Angehörigen zur Verfügung, wenn diese sich vorsorglich beraten lassen möchten oder wenn Unterstützung benötigt wird. Diese bieten Hausbesuche an, einige von ihnen haben auch inhaltliche Schwerpunkte, z. B. für ältere Migrantinnen und Migranten oder zum Thema Demenz.
Die Fachstellen für pflegende Angehörige bieten hingegen Unterstützung für Menschen, die in einer konkreten Versorgungs- und Pflegesituation Informationen und Hilfe benötigen. Neben kostenfreier, neutraler und anonymer Beratung (per Telefon, Brief bzw. Mail oder persönlich in der Einrichtung oder als Hausbesuch) rund um die Themen Alter, Pflege und Demenz stehen vor allem Hilfs- und Entlastungsmöglichkeiten im Mittelpunkt, damit Pflegebedürftige möglichst lange in den eigenen vier Wänden bleiben können. Über die Beratung zu Pflege- und Wohnformen sowie Fortbildungskurse hinaus werden z. B. Gesprächsgruppen für pflegende Angehörige angeboten sowie Betreuungsgruppen für Menschen mit Demenz, Demenz-Helferkreise zur Entlastung von pflegenden Angehörigen oder Besuchs- und Begleitdienste für ältere Menschen.
Monika Pfaff von der Fachstelle für pflegende Angehörige bei der MÜNCHENSTIFT schildert typische Probleme:
Die häusliche Pflege wird anfangs von vielen Angehörigen unterschätzt. Sie kommen häufig erst in die Beratungsstelle, wenn sie den Anforderungen kaum noch gerecht werden. Es empfiehlt sich daher, sich möglichst frühzeitig in der Beratungsstelle zu informieren und persönlichen Rat zu suchen.
In einer persönlichen Sprechstunde ohne den Betroffenen können die Pflegenden ihre Situation schildern. Pflegende Angehörige sind häufig psychisch und körperlich enorm belastet und haben den Blick auf sich selbst verloren. Besonders bei der Pflege von Demenzkranken erleben wir bei den Angehörigen diese große Belastung. Sie sind meist rund um die Uhr mit der Versorgung und Betreuung beschäftigt und stellen eigene Wünsche und Bedürfnisse völlig zurück. Es fällt ihnen zudem schwer, sich anderen Personen anzuvertrauen. Entlastungsangebote wie der stundenweise Einsatz von Demenzhelfern oder die Betreuung durch Tagespflegen werden gerne angenommen.
Die Fachstelle begleitet pflegende Angehörige bei ihrer schweren Aufgabe, koordiniert Hilfsangebote, unterstützt bei der Beantragung von Leistungen durch die Pflegekasse. Dadurch entstehen häufig komplexe Fallbegleitungen, die über eine lange Zeit dauern können.
www.muenchenstift.de/de/fachstelle.html; Tel. 089/620 20-317, E-Mail: fachstelle@muenchenstift.de
Informationsbroschüre
Das Sozialreferat der Landeshauptstadt München hat eine 66-seitige Broschüre mit dem Titel „Unterstützung und Pflege – Informationen für Angehörige und Interessierte“ herausgegeben. Darin sind wertvolle Tipps zu Ansprechpartner*innen bei Fragen zur häuslichen Versorgung, der Finanzierung von Pflege etc. aufgelistet. Zudem ist vermerkt, welche Unterstützungsmöglichkeiten es gibt – von Betreuungsgruppen für Menschen mit Demenz bis zu Tages-, Nacht-und Verhinderungspflege. Außerdem gibt es Informationen zu Pflegekursen und Selbsthilfegruppe für Pflegende Angehörige. Die Broschüre ist auch in Italienisch, Griechisch, Türkisch, Russisch sowie Bosnisch/Serbisch/Kroatisch erschienen.
Kontakt: Landeshauptstadt München, Sozialreferat, Sankt-Martin-Straße 53, 81669 München, Tel. 089/233-683 58, www.muenchen.de
Fotos: lordn – stock.adobe.com, Sir_Oliver – Fotolia.com, MÜNCHENSTIFT GmbH